Am Anfang waren die Lindenretter

Das erste Treffen der Bürgerinitiative Lindenretter. Im Hintergrund steht die schützenswerte Linde noch.

Im Juni 2019 beschloss die Gemeindevertretung den Bebauungsplan 141. Dieser sieht vor, dass auf dem Grundstück Kisdorfer Straße Ecke Bürgermeister-Steenbock-Straße ein Wohnblock errichtet werden soll. Außerdem soll Fläche vorgehalten werden, damit genügend Raum für einen Kreisverkehr frei bleibt. Diese beiden Maßnahmen haben zur Folge, dass eine „wirtschaftlich angemessene Verwertung“ des verbleibenden Grundstückes mit der Linde darauf nicht mehr gegeben ist. Also wurde der Baum zur Abholzung freigegeben.

Wie alle Planungsvorhaben wurde natürlich auch dieses öffentlich ausgelegt. Das Problem: Kaum ein unbeteiligter Bürger bewältigt die Verwaltungssprache, die beispielsweise von einem „Baufenster“ spricht – in der Konsequenz wird ein Baum „entnommen“. Dieses wird bei der Auslegung nicht ausdrücklich erwähnt, was auch nicht vorgeschrieben ist. Auf diese Weise realisieren Bürger die Folgen solcher Planungen erst, wenn es viel zu spät ist.

Mit Veröffentlichung des B-Plans war die Linde praktisch nicht mehr zu retten. Dennoch haben wir Unterschriften gesammelt: Auf dem Gemeindefest im Bürgerpark, auf dem Mühlenfest an der Götzberger Mühle, viele Aktivisten in den Nachbarschaften. Am 27. Juni haben wir uns dann zur Gründungsversammlung getroffen – die Erlöserkirche in Henstedt hat uns dafür ihren Gemeinderaum zur Verfügung gestellt.

Das Ende der Lindenretter – der Anfang von HU-Blattwerk

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Freitag, 2. August, 12 Uhr: Die Linde ist gefällt und zerstückelt

Nach mehreren Treffen der Bürgerinitiative, bei denen rechtliche Schritte zum Erhalt der Linde erörtert wurden, überraschte uns am Freitag, 2. August, gegen Mittag die Nachricht, dass die Henstedter Linde gefällt worden ist. Bei einer außerplanmäßigen Zusammenkunft der Bürgerinitiative waren alle Anwesenden einstimmig der Ansicht, dass die Aktivitäten zum Erhalt der Natur in Henstedt-Ulzburg fortgesetzt werden müssen. Die Bürgerinitiative besteht unter dem neuen Namen HU-Blattwerk – Grünerhalt für Lebensqualität weiter.

Spontanes Treffen drei Tage nachdem die Linde gefällt wurde:
Wir sind jetzt das „HU-Blattwerk – Grünerhalt für Lebensqualität“